Münster St. Theobald, Thann, Elsaß

Das Theobaldusmünster in Thann wurde ab 1351 errichtet. Das Münster mit seiner relativ geringen Größe zählt zu den großartigen Bauten der Gotik. Vor allem wegen seiner Hauptsehenswürdigkeit an der Westfassade. Dort befindet sich ein großes Portal mit reich dekorierten Tympanons. Es werden 150 Szenen mit etwa 500 Figuren dargestellt. Den Namen hat das Münster vom heiligen Bischof Theobaldus. Der Legende nach brachte sein Diener 1160 in einem Wanderstab dessen Ring mit einem abgerissenen Stück Daumen vom italienischen Gubbio (Umbrien) hierher. Seinen Wanderstab mit der Reliquie stellte er hier an eine Tanne, wo er wie angewurzelt stehen blieb. Der hier regierende Graf von Pfirt versprach daraufhin, hier eine Kapelle zu errichten, danach löste sich der Wanderstab wieder. Noch heute findet an jedem 30. Juni in Thann das Fest der Tannenverbrennung statt, wobei drei Tannen verbrannt werden. Eine wissenschaftlich Untersuchung von 1976 bestätigte, dass das Stück Haut am Ring tatsächlich vom Bischof Theobald in Gubbio stammt. Dort liegt der Leichnam von Theobald als Reliquie in einem Glasschrein in der Basilika des Monte Ingino.


Aufnahmen: 8/2008
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