Sankt Peter in Ketten, Rom
Eine der ältesten Kirchen Roms ist die im Jahre 439 von Papst Sixtux III. geweihte Hallenbasilka "San Pietro in Vincoli".
Der Legende nach erhielt Papst Leo der Große (440-461) von Eudoxia, der Gemahlin des Kaisers Valentian III.
die Ketten des Petrus mit denen dieser gefesselt war. Eine stammte wohl aus dem Gefängnis in Jerusalem,
eine andere vom Carcer Tullianus (Marmertinischer Kerker) in Rom. Während einer Papst-Messe verbanden sich die beiden Ketten auf wundersame Weise
zu einer einzigen. Diese Reliquie befindet sich heute in einem Glasbehälter in einer Confessio unter dem Altar.
Im Jahre 1073 fand hier die Wahl des Papstes Gregor VII. statt.
Im linken Seitenschiff findet sich das Grab des deutschen Kardinals Nikolaus von Kues, einem bedeutenden Philosoph des 15. Jahrhunderts.
Die Basilika wurde mehrfach umgebaut, zuletzt von Francesco Fontana im Stil der Renaissance.
Heute noch erhalten sind die 22 dorischen Säulen aus dem 5. Jh., sie unterteilen den Raum in drei Schiffe.
Größere Umbauten erfolgten auch unter Giuliano della Rovere, dem späteren Papst Julius II. im 15. Jh.
Diesem ist auch das zwischen 1513-1516 im rechten Seitenschiff errichtete Grabmahl gewidmet.
Das Mausoleum enthält eines der bedeutendsten Werke Michelangelos, die Skulptur des "Moses" (Bild 9).
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Aufnahmen: 6/2008
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