St. Paul vor den Mauern, Rom


Die Patriarchalbasilika "San Paolo fuori le mura" geht auf eine Gründung Konstantins im 4 Jh. zurück und wurde vermutlich 324 geweiht. Sie steht an der Stelle, wo der Überlieferung nach der Märtyrer Paulus in einem Grab beigesetzt wurde. Die fünfschiffige Basilika ist nach dem Petersdom die zweitgrößte Kirche Roms.
Die Nacht zwischen dem 15. und 16. Juli 1823 wurde zum Schicksalsjahr von St. Paul vor den Mauern. Ein Großbrand zerstörte fast die ganze Basilika. Nur die Fassade, der Triumpfbogen, das Querhaus und der Kreuzgang blieben erhalten. Die Fresken von Pietro Cavallini an den Seitenwänden des Mittelschiffs wurden bei dem Brand leider zerstört. Die stark beschädigte Basilika wurde unter Pasquale Belli, Pietro Bosio, Pietro Camporese und Luigi Poletti wiederaufgebaut. Von Poletti stammt auch der 70m hohe Glockenturm aus Travertin, der nicht ganz zum Gesamtbild passt. (Bilder 4 und 5) Über dem Apostelgrab erhebt sich der erhalten gebliebene Baldachin von Arnolfo di Cambio aus dem 13 Jh. Der ebenfalls erhaltene Kreuzgang mit den kunstvoll mit Mosaik verzierten Säulen stammt von Pietro Vasaletto, der diesen ab 1205 errichtete. Der römische Steinmetz schuf zusammen mit Nicole d'Angelo auch den steinernen Osterleuchter, eine "Ehrensäule" in der Nähe des Altars. Aus dem 13 Jh. stammen auch die Mosaiken an der Apsis. Die Alabaster-Fenster sind ein Geschenk aus Ägypten. Eine Galerie mit Porträts der Päpste befindet sich oberhalb der Säulen. Seit 2003 gab es weitere Ausgrabungen und Untersuchungen am Paulusgrab mit dem Ergebnis, dass tatsächlich unter der Tafel mit der Inschrift "Paulo Apostolo Mart" ein altrömischer Sarkophag gefunden wurde. 2008 wurde zum Gedenken an das 2000. Geburtsjahr des Apostels Paulus ein Paulusjahr eingeläutet.
Aufnahmen: 6/2008
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