Kathedrale Notre-Dame, Paris

An der Stelle von Notre-Dame-de-Paris stand zunächst ein gallorömischer Tempel, später eine frühchristliche Basilika, schließlich eine romanische Kirche. Nachdem 1159 Maurice de Sully Domherr von Paris geworden war, begannen 1163 die Arbeiten am heutigen Bau. Bis 1345 war die Kirche nach den Originalplänen fertiggestellt. Nach 1841 wurde die verfallene Kathedrale vollständig restauriert; dabei wurden auch größere Schäden am Figurenschmuck der Portale durch Restaurierungen (Viollet-le-Duc) überdeckt. Notre-Dame-de-Paris gilt als "die" hochgotische Kathedrale Frankreichs; sie ist aber eher als Schlussbau der Frühgotik zu bezeichnen, was der ursprünglich vierteilige Wandaufbau im Langhaus (teilweise restauriert) und das altertümliche sechsteilige Gewölbe deutlich machen. Sie besitzt fünf Schiffe und einen doppelten Chorumgang (ein Konzept, das über Jahrhunderte fast alle Pariser Kirchen nachahmen sollten); die Querschiffe treten nicht über die Linie der Seitenschiffe heraus, was dem ganzen Bau eine große Geschlossenheit vermittelt. Durch die erhaltene Originalverglasung herrscht im Inneren stets ein gedämpftes Halbdunkel. (Frank Vollmer)


Aufnahmen: 9/2006, © Fotos: Frank Vollmer
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