Quirinus-Münster, Neuss, Nordrhein-Westfalen
In Neuss steht einer der bedeutendsten Sakralbauten des Niederrheins - und einer der unbekanntesten.
Vielleicht wurden an der Stelle des heutigen Münsters schon zu römischer Zeit christliche Gottesdienste gefeiert.
Der Patron Quirinus starb als Märtyrer in Rom zu Beginn des 2. Jahrhunderts.
Im Rheinland wird er mit Cornelius, Antonius dem Großen und Hubertus von Lüttich als einer der "Vier Marschälle Gottes" verehrt.
Seine Gebeine wurden 1050 nach Neuss gebracht.
Das romanische Quirinus-Münster entstand in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Auf den Baumeister Wolbero verweist noch die Inschrift des Grundsteins im südlichen Seitenschiff.
Das Quirinus-Münster steht für die letzte, die so genannte "barocke" Phase der rheinischen Romanik - mit viel architektonischer Dekoration und einem farbig gestalteten Innenraum. Der Dreikonchenchor verweist auf kölnische Vorbilder. Die Emporenbasilika erhielt nach einem Brand im 18. Jahrhundert, der den rund 100 Meter hohen Westturm vernichtete, das barocke Kuppeldach mit dem Standbild des Heiligen Quirinus, das die Silhouette der Stadt heute prägt. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde umfangreich restauriert - zuletzt mit dem Anspruch, das ursprüngliche Erscheinungsbild so weit wie möglich wiederherzustellen.
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Aufnahmen: 4/2007, © Frank Vollmer
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