Ehemalige Benediktinerabtei Saint-Pierre in Moissac, Midi-Pyrénées
An dem im Südwesten Frankreichs an der Tarn gelegenen Ort Moissac wurde bereits im 7. Jh. eine erste Bennediktinerabtei gegründet.
Diese kam im Jahre 1074 unter die Verwaltung von Cluny.
Ein Vorgängerbau stammt aus dem 11 Jh., die heute sichtbare Abteikirche wurde bis zum 15. Jh. mehrmals zerstört und wieder aufgebaut.
Die Abteikirche besitzt neben dem geschichtlich interessanten Südportal (1120-1135) mit seinen bedeutenden Skulpturen auch noch
den größten und reichhaltigsten Kreuzgang der Romanik. Dieser wurde nach einer Inschrift genau im Jahre 1100 fertiggestellt.
Das Portal ist der einzige Überrest der ursprünglichen Abteikirche. Die Chorschranken stammen aus dem 16. Jh. und das Chorgestühl aus dem 17. Jh.
Das reichgeschmückte Tympanon (Bild 5) des Südportals zeigt in der Mitte den majestätisch thronenden Christus,
der von Evangelisten und Engeln sowie den 24 Ältesten der Apokalypse umgeben ist. Auch am Mittelpfeiler und den Seitenwänden
sind figürliche Darstellungen zu finden. Am Trumeau befinden sich 6 apokalyptische Löwinnen, an den Seitenpfosten die Jünger Christis sowie biblische Geschichten.
Doch der Kreuzgang ist das Highlight an diesem Ort.
An den Säulen befinden sich noch viele prächtige Kapitelle mit Figuren- oder Blumenmustern.
Die filigrane Steinmetzarbeit aus dem 11. Jh. löst heute wie damals hohe Bewunderung aus.
Die Abteikirche an der "Via Podensies" zählt seit 1998 zum Weltkulturerbe.