Dom St. Marien, Freiberg, Sachsen


In der Bergbaustadt Freiberg, südwestlich von Dresden, steht mit dem Dom St. Marien eine der weniger bekannten großen gotischen Kirchen Deutschlands. Um 1180 entstand an der Stelle des heutigen Doms eine romanische Pfeilerbasilika. Etwa 50 Jahre später wurde dieser Kirche die Goldene Pforte angefügt, die sich bis heute erhalten hat und die als eines der bedeutendsten romanischen Figurenportale Deutschlands gerühmt wird. 1480 wurde die Kirche zum Kollegiat erhoben und zum Dom geweiht - 1537 allerdings wurde das Kollegiatsstift bereits wieder aufgelöst, als sich die Gemeinde zum lutherischen Glauben bekannte. In dieser kurzen Zeit erhielt die Kirche ihr heutiges Gesicht: Nach einem Feuer 1484 wurde der Dom bis etwa 1500 als spätgotische Hallenkirche wieder aufgebaut. Besonders bemerkenswert sind das prachtvolle, farbige Netzgewölbe und vor allem die Tulpenkanzel von 1505, ein Meisterwerk der Bildhauerkunst, das einer einzigen riesigen Blume gleicht. Hinzu kommt die so genannte Bergmannskanzel von 1638. Im Chor sind neun lutherische Landesfürsten begraben (bis 1694), unter anderem Moritz, der Sachsen zum Kurfürstentum machte. Der Freiberger Dom beherbergt außerdem eine Silbermann-Orgel von 1711.
Aufnahmen: 3/2007, © Frank Vollmer
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