Der Dom der alten Wahl- und Krönungsstadt Frankfurt am Main ist eine der großen Erinnerungsstätten deutscher Geschichte.
Der Dom war zwar nie Bischofskirche aber seit 1356 war hier der Wahlort der deutschen Könige und zwischen 1562 und 1792 auch Krönungsort der römisch-deutschen Kaiser. Der Dom war damit die Reichsstiftskirche.
Im frühen Mittelalter war der Dom Sitz des kaiserlichen Domstiftes St. Bartholomäus.
Der Kaiserdom "St. Bartholomäus" zu Frankfurt am Main ging ursprünglich aus einer karolingischen Kaiserpfalz hervor. Bild 12 zeigt die vor dem Dom ausgestellte Rekonstruktion dieser Pfalzanlage. Ein erstes Vorgängerbauwerk war wohl eine merowingische Kapelle aus der Zeit um 680.
Der Dom selbst erreichte sein heutiges Aussehen um 1550, um 1315 war mit dem Bau des hohen Chores begonnen worden.
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Der Bauform nach ist die Kirche eine dreischiffige Halle mit einem sehr kurzen Langhaus und einem dazu verhältnismäßig langen Querhaus. Der Westturm zeigt eine außergewöhnliche Form und ist ohne Vorbild in der Architekturgeschichte. Der Turm ist sozusagen eine Eigenschöpfung des Erbauers, Madern Gerthener, seinerzeit Frankfurter Stadtbaumeister.
Weiters sehenswert sind neben den gotischen Portalen das Bartholomäus-Relief (1957) von Hans Mettel, die Klais-Orgel, das Chorgestühl und die Wahlkapelle. Im ehemaligen Kreuzgang befindet sich heute das Dommuseum.
Nach einem Brand von 1867 wurde der Dom bis 1877 wieder hergestellt. Im Turm hängt seit dieser Zeit eine der schwersten Glocken Deutschlands, die 12 Tonnen schwere Gloriosa. Die Reparatur der Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg waren 1953 beendet.