Baubegin für das spätgotische Berner Münster war 1421 unter Matthäus Ensinger.
Dieser baute das Münster nach süddeutschem Muster wie Ulmer- oder Freiburger Münster als eintürmigen Bau.
Der um 1588 begonnene Turm maß lange Zeit lediglich 55 m - erst Ende des 19 Jh. wurde er auf seine endgültige Höhe von 101 m erhöht.
Im Turm hängt zusammen mit 8 weiteren Glocken die "Große Glocke" von 1611.
Sie ist mit über 10 Tonnen Gewicht die schwerste Glocke der Schweiz.
12 Uhr Läuten der "Mittagsglocke" (gis)
Zu hören ist hier allerdings die "Mittagsglocke" von 1583. Bewundern kann man diese Glocken wenn man den Münsterturm auf 254 steinerne Stufen besteigt. Weitere 90 Stufen führen zu einer zweiten Galerie hinauf.
Berühmt ist das große Münsterportal mit dem spätgotischen "Jüngsten Gericht".
Dieses wurde in der Zeit zwischen 1460 und 1480 von der Bildhauerwerkstatt von Erhart Küng geschaffen. Sie zählt weit über 200 Einzelskulpturen.
Die Bernische Reformation, 1528 unter dem Einfluß von Luther und Zwinglis vollzogen, hatte für das Münster grosse Konsequenzen.
So verzögerte sich der Weiterbau des Münsters, viele Altäre wurden zerschlagen, Standbilder zerstört und das Sakramentshaus eingerissen.
Aus dem frühen 16. Jh stammt das Netzgewölbe, das künstlerisch wertvolle Schlusssteine mit Wappen der ehemals regierenden Berner Familien zeigen.
Vom begehbaren Berner Münsterturm aus hat man an günstigen Tagen einen Blick auf die Berner Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau.