Das ehemalige Kloster Jerichow, Sachsen-Anhalt

Hartwig von Stade, ein Domherr aus Magdeburg, später Erzbischof von Bremen, gründete im Jahre 1144 ein Prämonstratenserstift in Jerichow. Ab 1145 ließen sich erste Prämonstratenser-Chorherren aus dem Nachbarkloster "Unser Lieben Frauen" zu Magdeburg hier nieder. 1148 wurde mit dem Neubau von Klosteranlagen und einer Klosterkirche vor der Stadt begonnen, da der ursprüngliche Standort, die Pfarrkirche von Jerichow, wegen Marktlärms nicht haltbar war. Mitte des 13. Jh. waren Kirche, Klausur und Kreuzgang dann fertiggestellt. Die ehemalige Stiftskirche St. Marien und St. Nikolaus gehört somit zu den ältesten märkischen Backsteinbauten. Künstlerisch bemerkenswert ist der große Hochaltar aus Sandstein in der Vorderwand mit fünf Rundbogennischen und einem skulptierten Sandsteinsockel. Die an der Südseite gelegene Klausur mit zahlreichen romanischen Räumen ist ebenfalls noch weitgehend erhalten. 1552 wurde das Kloster im Zuge der Reformation aufgehoben und wurde anschließend als kurfürstliche Domäne genutzt. Später residierte hier u.a. eine Brennerei. Ab 1955 wurden mehrere Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt und im Jahre 1977 mit der Einrichtung eines Museums begonnen. Heute kümmert sich vorwiegend die "Stiftung Kloster Jerichow" um die Anlage.


Aufnahmen: 7/2010
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